Aufarbeitung
Unrecht und Fehlverhalten aufklären und benennen
Hier finden Sie Informationen zum Thema Aufarbeitung: zum einen zur im Aufbau befindlichen Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK) und zum bereits erschienenen Aufarbeitungsstudien im Gebiet der Nordkirche.
Auf dieser Seite:
Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission
Die Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen (URAK) werden die Rechte Betroffener im Sinne der Aufarbeitung stärken. Sie ermöglichen verstärkte unabhängige Aufarbeitung, denn sie können unabhängig von landeskirchlichen Gremien über Projekte der Aufarbeitung entscheiden. Sie werden außerdem mehrheitlich mit kirchenunabhängigen Vertreter*innen und mit Betroffenenvertretungen besetzt sein.
Ihre Gründung bis 2025 geht zurück auf die "Gemeinsame Erklärung" zwischen Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBSKM), der EKD und der Diakonie Deutschland am 13. Dezember 2023.
In diesem Gremium arbeitet die Nordkirche gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Berlin-Brandenburg und schlesische Oberlausitz (EKBO).
Demnächst erfahren Sie an dieser Stelle mehr über Gründung, Arbeitsweise und Aufgaben der Unabhängigen Aufarbeitungskommission. Die Grundlagen sind in den Dokumenten der Gemeinsamen Erklärung, siehe oben, ausformuliert.
Aufarbeitungsstudien in der Nordkirche
Aufarbeitung in der Nordkirche
Geschichte der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen
Die Nordkirche hat gemeinsam mit dem Kirchenkreis Hamburg-Ost 2012 eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Gebiet der ehemaligen Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, heute Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, eingesetzt.
Anlass für den Auftrag waren Fälle von sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Kirchengemeinde Ahrensburg in den 1970er und 1980er Jahren, die im Jahr 2010 bekannt wurden.
Darüber hinaus wurden auch Fälle aus der jüngeren Vergangenheit untersucht. Die Beauftragung hatte die nachhaltige und präventiv ausgerichtete Aufarbeitung der Auswirkungen sexualisierter Gewalt in Kirchengemeinden zum Ziel.
Zur dieser Kommission gehörten:
- Dr. Dirk Bange, Leiter der Abteilung Familie und Kindertagesbetreuung der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration in Hamburg
- Ursula Enders, Mitbegründerin und Leiterin von Zartbitter Köln e. V.
- Petra Ladenburger, Rechtsanwältin
- Martina Loersch, Rechtsanwältin
Aus der Arbeit dieser ist im Jahr 2014 ein Schlussbericht entstanden, der Geschehnisse dokumentiert und als Basis für verbesserte Prävention, Intervention und Aufarbeitung dient. Er ist im folgenden Abschnitt zu finden.
Nachgefolgt sind Anerkennungskommissionen, die weiterhin für die Begleitung und Aufarbeitung mit Betroffenen da sind. Sie sollen Anerkennung aussprechen und Anerkennungsleistungen zusprechen. Informationen zur aktuellen Kommission finden Sie weiter oben.
Schlussbericht der unabhängigen Kommission
Nach knapp zwei Jahren Arbeit hat die unabhängige Kommission am 3. Oktober 2014 ihren Schlussbericht vorgelegt. Der Bericht ist für die Kirche und ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Dokument. Er enthält auf 500 Seiten viele wichtige Hinweise für die Präventions- und Interventionsarbeit. Die Nordkirche hat den Bericht veröffentlicht:
Hier finden Sie den Schlussbericht der unabhängigen Kommission und hier eine rund 30-seitige Zusammenfassung des Schlussberichtes.
Die Nordkirche hat unmittelbare Konsequenzen aus dem Bericht gezogen. Dazu hat die Erste Kirchenleitung der 2012 vereinten Nordkirche auf der Basis wesentlicher Empfehlungen der unabhängigen Experten kirchliche Fachstellen um die Erarbeitung von Konzepten und die Einleitung bereits vorbereiteter Maßnahmen gebeten.
Das Resultat der Empfehlungen sind alle Strukturen, Stellen und Konzepte zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt, die auf dieser Seite präsentiert werden und die in der Nordkirche umgesetzt werden. Kirche zu einem sicheren Ort zu machen, eine Kultur der grenzachtenden Kommunikation und Klarheit auf allen Ebenen der Nordkirche, der Kirchenkreise und der Gemeinden ist das Ziel.